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Literatur und Interpretation

Horst-Jürgen Gerigk

Vom Igor-Lied bis Doktor Schiwago
Lesetipps zur russischen Literatur

2018, kt., 367 S., 24,00 €, ISBN 978-3-86809-125-0

 

Russland ist für uns Deutsche ein Mythos, in dessen Zentrum sich
die Russische Literatur befindet. Es fällt auf, dass trotz der furchtbaren
Realitäten zweier Weltkriege das Interesse Deutschlands an der russischen
Kultur niemals erloschen ist, so wie auch das Interesse Russlands an
der deutschen Kultur seit Peter dem Großen alle politischen Krisen
überstanden hat. Der kulturelle Referenzrahmen ist offensichtlich auf
beiden Seiten mit dem politischen Referenzrahmen nicht identisch. Die
hier präsentierten "Lesetipps zur russischen Literatur" verstehen sich als
Direktkommunikation mit der Aura des "Mythos Russland"; denn es
kommt darauf an, gegenüber dieser Aura die für unsere Zeit adäquaten
Antennen zu entwickeln und aufzustellen. Dass dabei sinnstiftende
politische Implikationen mitschwingen werden, steht außer Frage.
"Was mit der Feder geschrieben wurde, kann auch das Beil nicht
auslöschen", lautet ein russisches Sprichwort, und der politische
Bezug liegt auf der Hand. Rein formal gesehen, bedeuten  "Lesetipps
zur russischen Literatur", dass hier keine "Geschichte" der "Russischen
Literatur" geliefert wird, sondern ein stets überraschender  Zugriff
mitten ins Zentrum der literarisch gestalteten Sachverhalte.
Kurzum: Diese Lesetipps sind nichts anderes als das Tischlein-deck-dich
für Wissenshungrige im Wunderland der russischen Literatur.